Wie viel ist ein Lebensmittel wert? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Im ersten Moment denkt man vielleicht an das Geld, das man
beim Einkauf dafür gezahlt hat. Doch bei genauerer Betrachtung spielen noch viele weitere Aspekte dafür eine Rolle - oder ist der
Apfel aus dem eigenen Garten nichts wert, weil er kein Geld gekostet hat?
In jedem Lebensmittel
stecken wertvolle Ressourcen und eine ganze Menge Arbeit. Und wie der Name schon sagt: Wir brauchen es zum Leben. Darum ist ein
wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln so wichtig, und sie gehören nicht in den Müll. Egal, ob man persönlich es sich
finanziell "leisten" kann, Lebensmittel wegzuwerfen oder nicht.
Die Vereinten Nationen schätzen,
dass, entlang der gesamten Wertschöpfungskette – also dem Weg vom Acker bis zum Teller – rund 1/3 der weltweit erzeugten
Nahrungsmittel im Müll landet. Darum sollen bis 2030 die weltweite Lebensmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und
Verbraucherebene halbiert und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Lebensmittelverluste einschließlich
Nachernteverluste verringert werden.
Auch Baden-Württemberg leistet
über einen Maßnahmenplan
dazu einen Beitrag und geht diese Herausforderung aktiv an. Das Thema Vermeidung von Lebensmittelverschwendung wird an die
Öffentlichkeit gebracht und ein Bewusstsein für Lebensmittel und ihren Wert geschaffen. Selbstverständlich gibt es auch
Angebote zum Mitmachen und selbst ausprobieren. Und schon die Kleinsten werden über die Landesinitiative BeKi und den
Ernährungsführerschein mit einbezogen. Doch nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher sind Akteure im Kampf gegen
Lebensmittelverluste. Auch der Lebensmitteleinzelhandel und der Bereich der Außer-Haus-Verpflegung spielen eine wichtige Rolle. Darum
sind auch diese in die Maßnahmen der Landesregierung, die kontinuierlich weiterentwickelt werden, eingebunden.
Im Mai 2017 brachte das
Ministerium die Thematik über eine Lunchtime-Debate in der Landesvertretung in
Brüssel auf europäisches Parkett und bringt sich auch in die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
(BMEL) angekündigte Nationale Strategie zur Reduzierung vermeidbarer Lebensmittelabfälle ein.
Initiativen des Bundesministeriums für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL)
Die
Bundesinitiative Zu gut für die Tonne! informiert umfassend über Fakten rund um
Lebensmittelverschwendung. Vor allem aber bietet sie viele praktische Tipps, Rezepte, Materialien und eine App, die den
wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln erleichtern.
Die Plattform www.lebensmittelwertschaetzen.de bündelt ihre Aktivitäten von unterschiedlichen Akteuren gegen Lebensmittelverschwendung in ganz Deutschland und dient als Informationsquelle für alle engagierten Lebensmittelretter, die sich darüber außerdem vernetzen können.